Jormungandr, eine der mächtigen Schlangen in der nordischen Mythologie
Philip LufolkJormungandr (jörmungandr) ist eine der mächtigen Schlangen in der nordischen Mythologie.
Unten auf dieser Seite finden Sie ein Video von mir beim Schmieden und einen Link zum Anhänger
Jormungandr [ˈjɔ̃rmoŋˌɡɑndr] bedeutet im Altnordischen so viel wie „der Gürtel der Erde“ oder „der mächtige Stab“.
Er ist auch unter vielen anderen Namen bekannt: „Weltenschlange“, „Wolfsschlange“, „großes Tier“, aber am berühmtesten ist er vielleicht als „Midgardschlange“ .
Er ist eines der drei Kinder von Loki und der Riesin Angrboda, zusammen mit dem großen Wolf Fenrir und Hel, der Königin der Toten.
Die drei Kinder lebten mit ihrer Mutter in Jotunheim, dem Reich der Riesen. Die Götter von Asgard erhielten von den Nornen eine Prophezeiung, dass diese drei in Zukunft für Unruhe sorgen würden. Odin schleuderte Jormungandr daher ins Meer, verbannte Hel in das dunkle Totenreich unter dem eisigen Niflheim und ließ schließlich Fenrir an einen Felsen auf einer Insel fesseln.
Nachdem Odin Jormungandr ins Meer geworfen hat, beginnt die Schlange zu wachsen, genau wie Fenrir an Land. Jorungandr wächst, bis er eine so enorme Länge erreicht hat, dass er Midgard, das Reich der Sterblichen, umschließt.
An diesem Punkt beginnt er, Thor zu begegnen – zunächst in der Burg eines Riesen und dann auf einem Angelausflug.
In Ragnarök, der Götterdämmerung, ist es Jörmungandrs Schicksal, den Gott Thor zu töten und von ihm getötet zu werden.
Die Nornen hatten Ragnarök seit Anbeginn der Zeit verfügt und ihre Entscheidungen waren nicht anfechtbar.
Den Göttern war klar, dass sie in der großen Endschlacht sterben würden, aber die Schlacht musste genauso ausgefochten werden, wie es die Nornen beschlossen hatten.
Es wird Winter ohne Sommer geben. Menschliche Beziehungen und Traditionen werden zusammenbrechen. Jormundgandr lässt seinen Schwanz los und Ragnarök beginnt.
Obwohl er in den Geschichten als „Bösewicht“ dargestellt wird, ist Jormungandr, wie Fenrir und Hel, ein Vermittler der Transformation. Menschen neigen, wie die Götter von Asgard, dazu, sich gegen Veränderungen zu wehren und versuchen, die Welt zu kontrollieren, um ihre Angst vor dem Unbekannten zu minimieren, obwohl sie – genau wie die nordischen Götter – wissen, dass Veränderungen unvermeidlich sind und nichts von Dauer ist.
In dieser Hinsicht steht Jörmungandr für die Sinnlosigkeit des Versuchs, Kräfte zu kontrollieren, die letztlich außerhalb der eigenen Kontrollfähigkeit liegen – sowohl Naturkräfte als auch solche, die durch Menschenhand in Gang gesetzt wurden .
Ragnarök ist das letzte Mal, dass Thor Jormungandr zum dritten und letzten Mal in der Geschichte begegnet, als die beiden sich schließlich im Kampf begegnen. Thor tötet die Schlange, ist aber so stark von Jormungandrs Gift besprüht, dass er nur noch Schritte gehen kann, bevor er tot umfällt. In dieser letzten Schlacht fallen die Neun Welten in Flammen. Doch danach wird aus den Ruinen der alten eine neue Welt entstehen, was Jormungandrs Verbindung mit Ouroboros bestätigt.
Jörmungandr wird von modernen Gelehrten als Verwandlungsträger verstanden, der der Symbolik der Schlangen in vielen, wenn nicht allen Glaubenssystemen der Antike ähnelt. Der Ouroboros, ein antikes Symbol, das eine Schlange oder einen Drachen darstellt, der seinen eigenen Schwanz frisst, gelangte über die altägyptische Ikonographie und die griechische magische Tradition in die westliche Tradition. In den meisten Kulturen repräsentierte dieses Schlangensymbol den Kreislauf des Lebens, sowohl den Anfang als auch das Ende, sowohl das Große als auch das Kleine – und wie alles, was existiert, ist auch Jörmungandr in der Lage, sich von etwas Altem in etwas Wiedergeborenes und Neues zu verwandeln. Sowohl die Midgardschlange als auch der Ouroboros haben ihre Schwänze im Maul, aber es gibt einen wichtigen Unterschied: Ouroboros frisst seinen eigenen Schwanz und ist ein Symbol der ewigen Wiederkehr. Jörmungandr hält seinen Schwanz im Maul, aber es wird nicht gesagt, dass er ihn frisst. Das Wichtige an Jörmungandr war nicht, dass er seinen Schwanz greifen konnte, sondern was passierte, als er ihn losließ.
